Verbreitung
Europa, östlich bis Sibirien, Kleinasien
Kurzbeschreibung
Die heimische Kiefer, Baum des Jahres 2007, ist nach der Fichte die wichtigste Wald- und Wirtschaftsbaumart. Das mässig schwere Holz bildet mit dem der Schwarzkiefer und wenig anderen Kiefern aus Nordamerika und Ostasien eine fest umrissene Gruppe, die in Gewicht und Eigenschaften zwischen den leichteren soft pines und den schwereren hard pines (beide wichtige Kiefernsortimente in Nordamerika) liegen.
Gewicht: 560 kg/m3
Farbe und Struktur
Splint weiss und am Licht vergilbend, bei jüngeren Bäumen oft den grösseren Teil des Stammvolumens einnehmend. Kernholz deutlich abgesetzt, gelblich bis rötlichbraun, am Licht stark nachdunkelnd. Durch den regelmässigen Wechsel zwischen hellem Frühholz und dunklerem Spätholz entstehen auf tangentialen Flächen deutliche Fladern und auf Radialflächen schmale Streifen. Harzkanäle sind auf glatten Querschnitten mit der Lupe gut, auf Längsflächen gerade noch erkennbar. Frisches Holz hat einen stark harzigen Geruch.
Gesamtcharakter
Geradfaseriges, mitunter sehr harzreiches Nadelholz mit deutlicher Kernfärbung, durch den Wechsel von hellem Frühholz- zu dunklen Spätholzbändern deutlich strukturiert.
Abweichungen
Druckholz (Rotholz), durch Schäden während des Wachstums, z.B. nach langfristiger Harzung, verursachte Harzanreicherungen (Rothärte, Kienholz und Harzgallen).
Oberflächenbehandlung
Kiefernholz ist, nach entsprechender Beseitigung eventueller Harzstellen, mit jedem Mittel und nach jeder Methode, deckend oder lasierend, gut zu behandeln. Es verhält sich diesbezüglich ähnlich vorteilhaft wie z.B. Fichte, Lärche und Douglasie. Nach längerer Wasserlagerung kann im Splintholz durch Bakterienbefall eine ungleiche Aufnahme der Mittel und dadurch eine Fleckenbildung entstehen.
Bearbeitbarkeit
Die Bearbeitung des Holzes erfordert geringen Kraftaufwand und ergibt besonders glatte Hobelflächen. Beim Sägen, Hobeln, und besonders beim Schleifen harzreicher Qualitäten (rothartes Holz) kann es zu schnellem Verharzen der Werkzeuge und entsprechenden Bearbeitungsdefekten kommen. Das Holz ist auch gut messer- und schälbar. Eckverbindende Nägel und Schrauben sowie Verklebungen halten gut.
Trocknung
Die mittleren Schwindewerte ergeben ein meist noch gutes Stehvermögen. Die technische Trocknung verläuft zügig und ohne spezifische Schwierigkeiten. Zu scharfe Trocknungsprogramme können jedoch zu feiner Rissbildung führen, besonders im durchlässigen Splint.
Natürliche Dauerhaftigkeit
Die Kiefer ist in der Dauerhaftigkeitsklasse 3 - 4 (mässig dauerhaft bis wenig dauerhaft) eingeteilt.
Verwendungsbereiche
Kiefernholz wird als Rundholz, Schnittholz und Furnier, seltener in Form verklebter Bauelemente (Konstruktionsvollholz, Brettschichtholz, verleimte Kanteln) angeboten. Im Innenausbau ist Kiefer vielseitig verwendbar für Skelettkonstruktionen, tragende Wände und Decken, Fussböden, Treppen-, Wand- und Deckenverkleidungen, Einbaumöbel etc.. Im Aussenbereich für Fassadenverkleidungen, Balkone, Fenster und Türen, Zäune und Tore. Darüber hinaus stellt die Kiefer ein wichtiges Massenholz für viele Holzwerkstoffe wie für die Zellstoff- und Papierindustrie.
Holzhärte
Die Holzhärte des Kiefernholzes wird mit 20 eingestuft.